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Petra Ivanov

Escape

Facelifting für Petra Ivanovs Jugendbuchreihe

Petra Ivanovs Jugendromane wurden seit ihrem Erscheinen über 22'000 Mal verkauft. Nun werden sie neu aufgelegt. Die Zürcher Autorin hat “Reset” (2009), “Escape” (2010), “Delete” (2011) und “Control” (2012) inhaltlich überarbeitet und aufgefrischt. Auch äusserlich präsentieren sich die Bücher in frischem Design. Die vier Geschichten um die beiden Schweizer Jugendlichen Nicole und Chris sowie um Leotrim und Julie aus dem Kosovo bilden eine Einheit, können aber auch einzeln gelesen werden. Die Reality-Romane für Jugendliche ab 13 Jahren stossen auch bei jung gebliebenen Erwachsenen auf Interesse.
Petra Ivanovs Jugendromane sind ein Plädoyer für das Miteinander von Migranten und Schweizern. Mit ihren Büchern tourt sie seit Jahren durch Schulzimmer in der ganzen Schweiz und leistet bei den Jugendlichen wichtige Aufklärungsarbeit. Für “Escape” wurde Petra Ivanov 2011 mit dem renommierten Kranichsteiner Jugendliteratur-Stipendium ausgezeichnet.
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2017
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2017
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Idézetek

  • Viktoriia Kovalenkoidézettelőző év
    würde sie gleich wieder wegziehen. In ihrem Zimmer hingen Poster, ihre TanzAuszeichnungen hatte sie auch aufgestellt. Sogar die alte Stoffeule sass jetzt auf ihrem Bett. Nur das Bild des muskulösen Typs mit Sonnenbrille lag zum Glück immer noch in der Schachtel unter ihrem Bett.
    Nicole kam in ihrem Tricotfetzen zur Tür. Eigentlich hatte ich erwartet, dass sie mit gepackter Tasche auf mich wartete, denn zum ersten Mal würden wir ein ganzes Wochenende zusammen verbringen! Chris hatte uns seine Wohnung überlassen, da er zu seinem Onkel nach Lugano gefahren war.
    Vater hatte sofort zugestimmt, als ich erzählte, ich wolle mit Chris ins Tessin fahren. Je näher das 1. MaiWochenende rückte, desto grosszügiger wurde er.
    «Sorry, aber wenn ich meine Übungen nicht mache, glaubt Mam, ich sei krank», sagte Nicole. «Ich muss nur noch kurz unter die Dusche. Fünf Minuten.»
    Da kein Mädchen in fünf Minuten mit Duschen fertig ist, streckte ich mich auf ihrem Bett aus. Vielleicht war heute nicht nur ein grosser Tag, sondern der grosse Tag. Kondome hatte ich jedenfalls genügend dabei.
    Fünf Minuten verstrichen. Zehn. Zwanzig. Endlich ging die Badezimmertür auf.
    «Es hat ein bisschen länger gedauert», sagte Nicole.
    Sie stand in der Tür, eine Haarbürste in der Hand. Dass sie oberhalb der Jeans nicht nackt war, erkannte ich nur daran, dass das hautenge Teil, das ihre Brüste betonte, hellblau war. Ihr blondes Haar trug sie ausnahmsweise offen. Es glänzte wie frischer Lack. Ich stürzte mich auf sie.
    «Nicht jetzt!», wehrte sie ab. «Ich bin gleich so weit.»
    Es dauerte noch eine Viertelstunde, bis sie sich geschminkt hatte. Früher machte sie aus ihren Crèmes und Farb-Töpfchen ein Riesengeheimnis. Inzwischen durfte ich ihr sogar beim Auftragen zusehen. Vermutlich, weil ich ihr einmal gesagt hatte, dass sie mir ohne das ganze Zeug genauso gut gefalle. Das stimmte auch. Ich hatte immer Horrorvorstellungen von ungeschminkten Mädchen gehabt. Ich meine, wenn Mädchen so viel Zeit damit verbringen, sich anzumalen, mussten sie ohne die ganze Farbe Scheisse aussehen. Das war aber nicht so, zumindest bei Nicole nicht.
    «Fertig!», sagte sie zufrieden.
    «Super. Wo ist deine Tasche?»
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